Spooky Little Girl Ein Geist zum Verlieben by Notaro Laurie

Spooky Little Girl Ein Geist zum Verlieben by Notaro Laurie

Autor:Notaro, Laurie [Notaro, Laurie]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-11-09T16:00:00+00:00


Zum Glück musste Nola am Montag wieder zur Arbeit, sodass Lucy das Haus für sich allein hatte. Es war herrlich, nicht länger mit ihr eingesperrt zu sein, und wegen Martin brauchte sie sich ohnehin keine Sorgen zu machen. Er hatte so gut wie keinen freien Tag, und wenn er ausnahmsweise nicht in den Supermarkt fuhr, konnte man sicher sein, dass er sich um sechs Uhr früh seine Angelausrüstung schnappte, sich mit einem Becher voll dampfendem Kaffee in seinen Pick-up setzte und verschwand.

Also war Lucy tagsüber mit Tulip allein, trotzdem fühlte sie sich eingeschränkt. Sie wusste, dass es klüger war, im Haus zu bleiben, statt mit Tulip nach draußen zu gehen, obwohl sie sich nichts mehr wünschte, als einen Spaziergang mit ihr zu machen.

Stattdessen spielte sie im Wohnzimmer Ball oder Verstecken mit ihr oder kraulte sie ausgiebig, was die Hündin in vollen Zügen genoss. Wenn Nola und Martin abends nach Hause kamen, hielt Lucy sich tunlichst von ihnen fern, obwohl sie wusste, dass dies der Erfüllung ihrer Mission nicht gerade zuträglich war. Das Ganze war schlicht und einfach widerlich, deshalb erschien es ihr am klügsten, möglichst wenig von ihrem Zusammenleben mitzubekommen.

Nachts legte Lucy sich notgedrungen auf die Couch oder geisterte ruhelos durch die Zimmer. Inzwischen war sie seit einer knappen Woche hier, und schon jetzt begannen die Tage und Nächte ineinander zu verschwimmen. Sie fühlte sich wie eine Geisel. Obwohl ihr die Vorstellung, abends »einzuschlafen« reizvoll erschien, war es nicht mehr als ein Ritual, das in erster Linie dazu diente, ihr ein Gefühl der Behaglichkeit zu vermitteln. Sie war niemals müde oder schläfrig, empfand keine Schmerzen oder wurde von Sorgen geplagt. Sich auf dem Sofa oder zuvor in ihrem Bett in der Geisterschule zusammenzurollen war nichts als eine letzte Verbindung zu ihrem alten Leben – die einzige Konstante zwischen Leben und Tod, abgesehen von ihren Kleidern, die sie beim Eintritt in die ewigen Jagdgründe getragen hatte.

Erst jetzt, als Tote, wurde ihr bewusst, dass der Tag viel zu viele Stunden hatte, in denen es nichts zu tun gab, sie nirgendwo sein musste oder mit jemandem reden konnte. Martin hatte sich mit dem Aussortieren ihrer gemeinsamen Sachen sichtlich Mühe gegeben und alles eliminiert, was ihr gehört hatte, denn nichts im Haus erinnerte daran, dass Lucy einmal hier gelebt hatte – kein Foto weit und breit, keines ihrer Bücher, keine CDs, absolut nichts. Sogar der Kalender, den sie zu Beginn des Jahres gekauft und in der Küche aufgehängt hatte, war verschwunden. Darauf hatte sie wichtige Daten notiert, wie ihren und seinen Geburtstag, ihren Hawaii-Urlaub einschließlich Rückflugdaten und Flugnummer und ihren bevorstehenden Hochzeitstag. Aber selbst dies hatte Martin nicht länger ertragen. Der Kalender war verschwunden und durch einen vom Automobilklub ersetzt worden. Er hatte sie regelrecht ausradiert, stellte Lucy fest, als sie die Bücherregale, die Zeitschriften und sogar die Vorratskammer inspizierte.

»Hm«, sagte Lucy laut zu Tulip und ließ den Blick über die Regale schweifen. »Tonnenweise Little-Debbie-Kekse, aber kein einziger Oreo. Aber sieh mal, hier gibt es Hundekuchen für dich.«

Nachdem sie sich am Kühlschrank etwas aufgeladen



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